In drei Webinaren werden die strukturellen Probleme in der Langzeitpflege, die Reaktionen der Regierungen und die Maßnahmen der Gewerkschaften dargelegt. Es wird untersucht, wie NutzerInnen und ArbeitnehmerInnen die notwendigen Veränderungen nicht herbeiführen können, solange das Branchenmodell auf Finanzialisierung, Gewinnmaximierung und Ausbeutung beruht.
Die drei Webinare:
10. Mai 15:00 - 16:30 MEZ
Profitieren von der Pflege: Strukturelle Probleme in der Langzeitpflege31. Mai 15:00 - 16:30 MEZ
Antworten der Regierung auf den Pflegenotstand21. Juni 15:00 - 16:30 MEZ
Antworten der Gewerkschaften auf den Pflegenotstand
Verdolmetschung: Englisch, Französisch, Spanisch, Arabisch und Deutsch.
Registrieren Sie sich HIER | Lesen Sie HIER unser Pflegemanifest.
Im ersten Webinar (10. Mai) wird PSI zwei neue Forschungsarbeiten vorstellen:
· Langzeitpflege: Auswirkungen der privaten Vorsorge - Ergebnisse für Patienten, Arbeitnehmer und die Gemeinschaft
· PflegerInnen und Gepflegte - Ein Leitfaden für Arbeitnehmer zur Finanzialisierung im Pflegesektor
Die Webinarreihe richtet sich an Gewerkschaften, ArbeitnehmerInnen und alle, die mehr darüber erfahren möchten, wie wir für das Menschenrecht auf Pflege und bessere Bedingungen für Pflegebedürftige und Beschäftigte kämpfen können.
Alle angemeldete TeilnehmerInnen erhalten die entsprechenden Unterlagen.
Diese Webinare werden von der Internationale der Öffentlichen Dienste (PSI) veranstaltet, dem globalen Gewerkschaftsverband, der die ArbeitnehmerInnen im Bereich der Pflege im öffentlichen und privaten Sektor auf allen Kontinenten vertritt.
Die Anmeldung für alle drei Webinare erfolgt über denselben Link:
Webinar 1 - Profitieren von der Pflege: Strukturelle Probleme in der Langzeitpflege
10. Mai (15:00 - 16:30 MEZ)
Unsere Gesellschaften und Volkswirtschaften können ohne die Bereitstellung von Pflege nicht funktionieren. COVID hat jedoch gezeigt, dass jahrzehntelange Lobbyarbeit der privaten Unternehmen in den meisten Ländern zu schwachen und versagenden Langzeitpflegesystemen geführt hat. Diese Systeme beruhen heute auf ausbeuterischen und extraktiven Finanzmodellen, die die Pflegearbeit unterbewerten und unterbezahlen, die Prekarität fördern und die weiblichen Arbeitskräfte, oft MigrantInnen, ausbeuten. Auf diesem Seminar wird die PSI Forschungsergebnisse vorstellen, die erklären, wie die Privatisierung und Finanzialisierung der Langzeitpflege diese Probleme verursacht, wie Unternehmensinteressen davon profitiert haben und wie ArbeitnehmerInnen und NutzerInnen weiterhin leiden werden, bis der Profitgedanke aus der Pflege vertrieben ist. Wir werden auch einen Leitfaden für ArbeitnehmerInnen gegen die Finanzialisierung herausgeben und realistische alternative Prinzipien vorstellen, um die soziale Grundlage für die Pflege wiederherzustellen, die auf dem Menschenrecht auf Pflege und nicht auf Profit beruht, und was dies für die ArbeitnehmerInnen bedeutet.
RednerInnen
· Rosa Pavanelli, PSI-Generalsekretärin - Vorstellung des Berichts: Langzeitpflege: Auswirkungen privater Vorsorge - Ergebnisse für Patienten, Beschäftigte und die Gemeinschaft
· Nick Shaxson, Finanzjournalist, Autor (Treasure Islands, Finance Curse) - Vorstellung des Berichts: Care Givers and Takers - A workers' guide to financialisation in the care sector
· Victor Castanet, Autor von Les fossoyeurs, über die Auswirkungen auf die Arbeitnehmer und den Fall ORPEA
· Corina Rodriguez - Wirtschaftswissenschaftlerin, Universität Buenos Aires, Argentinien - Pflege als öffentliches Gut - das Manifest der PSI
Moderiert von Daniel Bertossa, Assistent der PSI-Generalsekretärin
Webinar 2 - Reaktionen der Regierungen auf die Krise in der Langzeitpflege
31. Mai (15:00 - 16:30 Uhr MEZ)
Nach Jahrzehnten der Vernachlässigung ist das Versagen der privatisierten Pflege in die öffentliche Debatte eingedrungen. ArbeitnehmerInnen, NutzerInnen, Gewerkschaften und Anbieter unbezahlter Pflegeleistungen bauen ihre politische Macht aus. Nachdem sie jahrelang ausgebeutet und an den Rand gedrängt wurden, fordern sie nun Veränderungen. In diesem Webinar werden die Reaktionen der Regierungen auf die Krise in der Langzeitpflege weltweit untersucht und die Frage gestellt, ob die Regierungen die notwendigen grundlegenden Reformen durchführen - oder ob es sich nur um Ausreden handelt. Wir sehen uns an, wo die Beschäftigten Erfolge erzielt haben, wo die Regierungen von den wirklichen Problemen ablenken und welche Rolle die Unternehmen bei der Gestaltung von Narrativen und Ergebnissen spielen. Wir werden uns fragen, ob diese Antworten unseren Forderungen nach einer Wiederherstellung der sozialen Basis für die Langzeitpflege, der Beseitigung des Profitstrebens aus der Pflege, der Aufwertung der Pflegearbeit, der Verbesserung der Pflegequalität und der Anerkennung und Entlohnung der Pflegekräfte gerecht werden.
RednerInnen (werden noch bestätigt)
Moderiert von Huma Haq, PSI-Verantwortliche für Organisation im Bereich Pflege (Care Organiser)
Webinar 3 - Antworten der Gewerkschaften auf den Pflegenotstand
21. Juni 15:00 - 16:30 MEZ
COVID hat die Mängel in der Langzeitpflege aufgedeckt und die Aufmerksamkeit auf die unverzichtbaren Pflegekräfte gelenkt, die diese Leistungen erbringen. In vielen Ländern wurden diese Arbeitskräfte beklatscht und als Helden bezeichnet. Doch wenn der Beifall aufhört, gibt es keine Garantie, dass sich etwas ändert. Ohne eine grundlegende Reform der Langzeitpflegesysteme, die mit dem Profitstreben Schluss macht, werden Siege am Arbeitsplatz noch schwieriger sein. Um diesen Moment in die politische und betriebliche Macht zu verwandeln, die für einen Wandel erforderlich ist, müssen die Beschäftigten gewerkschaftlich organisiert und aktiv sein. Diese Sitzung wird sich damit befassen, wie die Gewerkschaften auf die Krise reagiert haben, wie sie die Macht für Veränderungen aufgebaut haben und was sie daraus gelernt haben.
RednerInnen (werden noch bestätigt)
Moderiert von Huma Haq, PSI-Verantwortliche für Organisation im Bereich Pflege (Care Organiser)